17/03/2025 23:08  This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

Wegen und für Alex Windhorst.

Ackerbohne, eine Frucht der Alten Welt.

Gesellt sich neben Gerste, Einkorn, Weizen gar,

Es war der Hafer auch dabei. Ihr gewogen.

Roggen, Erbse, Kicher, Lins, Hirse-schön,

Sonnenblume hat sie nicht geseh’n.

Keinen Mais, Tabak, Tüften, Tomimaten,

Wollt ihr raten: Phisolen sind aus Übersee.

Auch sie sind aus Amerika.

Selbst der Mais kommt von da. Hallelujah?

Die Alte Welt, Iberia bis Syria und nördlich hoch bis Celtica, Walisia.

Die Welt der Ackerbohne. Wo ich wohne, wachse, blühe,

Da ist’s gut, da lohnt die Mühe, säen, hegen, pflegen,

Hoch den Mut. Ernte prasselt, rasselt, Säcke voll. Toll!

Die Bohne blüht. Der Nektar zieht die Hummel an.

Die Biene sieht die ultraviol Nervatur, heran, heran,

Samten-schwarz auf Blütenweiss, komm, Bombus, beiss,

mir, raspel hier ein Löchlein rein,

Honigsüsse Sonnengrüße, Sonnenwonne.

Der Pollen fliegt, das Leben siegt,  

Gegensätze ziehn sich an. Nichts muss, alles kann.

Linker Flügel, rechter Flügel, Fahne zügellos, famos.

Schiffchen, Kiel, trippen-trappen-zappen, Narben darben,

Hummeln geh’n auf Staub-Raub. Service ist gewiss,

Pollenschlauch: Befruchtung auch.

Sonnenlicht und Blättergrün, Wurzelwerk, Wicht und Zwerg,
Eh man’ geseh’n ging es herum, das mächtige Rhizobium.

Glucose strömt, Amino pocht, die Gene wachen, lachen

Hoch die Karten, spiel aus die Tassen, Stickstoff zum Verprassen.

Der Same wächst, er füllt die Schal, Hüls, drückt wie verrückt.

Prall, Drall. DNA, Inshallah.

Die Tage werden kürzer.

Die Bohnen werden schwärzer.

Im Morgentau, der Tag noch grau, ein Ungetüm.

Ungestüm. Rollt, dampft, raucht, schmaucht,

Schneidet, drischt, alles weggewischt.

Haspel, raspel reibt: Nur die Hoppel-Stoppel bleibt.

Sag mir wo die Bohnen sind, wo sind sie geblieben?

Was ist gescheh’n? Mäher pflückten sie geschwind.

Wie kann man das versteh’n?

Hast Du geseh’n, die vielen Körner rund, gesund,

Der Nabel da, der Bauch dort, die Hülsen fort.

Die vielen schönen Wicken-Kinder.

Die Flöte, Tröte, hörst Du ihn, den Samen-Fänger.

Sorten-Locker, Bohnen-Rocker, sie hameln hinter hin, her.

Ist nicht schwer, hüpfen, rollen, tollen.

Ene mene Miste, in die Rappelkiste.

Die Zeit wird knapp, trapptrapp! Der Herbst ist da:
Ja: Auf Mahd folgt Saat.

Im Morgentau, der Tag noch grau, das Ungetüm,

Ungestüm. Rollt, dampft, reisst den Boden auf.

Und drauf, hin und weg. Der Lebenszweck der Saat.

Der Winter naht, droht mit Frost und Eis.

Alles weiss, Graupel schauerlich.

Augusta sagt: Herr, es ist Zeit. Wem jetzt die Härtung fehlt,
der der ist angezählt, der tut es nimmermehr.

Drei Blätter oder vier, kurz, geduckt, versteckt, dem Frost entrückt.

Linolen-drei, zadei, Glycinbetain, Prolin, Trehalose-frostfrei,
Rauhnacht, Rauhnacht, komm herbei!

Sag mir wo die Gene sind, sicher mehr als sieben.

Lange sind wir blind geblieben.

Einer wird es nun versteh’n.

Ach wie gut das dieser weiß, das ich Rumpel-Bumpel

FLKH*-Domain-Gen heiss :-)

Der Lenz ist da. Wieder blüht die Vicia.

Blüh im Glanze Deines Glückes, blüh’ im Ackerbohnenland.

Wir sind gespannt.

*Flowering locus K Homolog Domain, putative RNA-binding protein 
 plQTL FTc5Pl1 (chr.5) 1,238,850,196  AX-416798162