Dezember 2019, Beobachtung von Wolfgang L.
Karin hat zuerst in der Schumacherstrasse; Neuwiesen(reben) gewohnt, dann in der Gottlob-Schneider-Strasse. Jetzt wohnt sie in Dietenhausen, Keltern, Leimengrüb.
Die Mutti fährt nach Dietenhausen.
Dietenhausen, Leimengrüb,
Die Fahrt ist klar, die Gründe trüb.
Warum, wozu, was ist der Zweck?
Was treibt sie von zu Hause weg?
Sie fährt kaum hin uns schon zurück.
Der Aufenthalt ist kaum drei Stunden.
Sie fährt sonntäglich, fährt die Runden
Jede Woche dieses Stück. Ist das ihr Glück?
Neuwiesen war nicht viel besucht.
Es war als Fahrziel kaum gebucht.
Es waren knapp vier Kilometer.
Das ist nun anders, heute, später,
Wo weit gefahren wird: wozu?
Ich weiß es nicht, und weißt es Du?
Gottlob-der-Schneider, oft gebucht,
Das hat man viel und gern besucht,
Ja klar, er lag schön auf der Hand,
Der Grund, der Zweck war gut bekannt:
Die Enkel hat man dort betreut.
Oma, Opa, liebe Leut,
Die gerne solcher Pflicht nachgehn.
Es warn die Enkel! Es war schön!
Enkel am Leimengrüb? Recht selten.
Was sollten sonst für Gründe gelten.
Wer von euch tut ihn kund - den wahren Grund?
Der heute gilt, und früher anders war?
Ich sage euch, da geht was vor,
Wir steh’n dabei, wie Ochs am Tor.
Mir schwant, sie haben da was laufen.
Und wollen uns für dumm verkaufen.
Wir wissen’s nicht, nicht wie, nicht was.
Ich denke dies, ich mute das.
Sie bringt was hin, was dort dann kurz behandelt wird,
Und nimmt es wieder mit. Und wohin führt
Nun mein Verdacht?
Das ist’s nicht, die Idee hat nichts gebracht.
Es ist was dort, was ohne sie nicht überdauert.
Sie fährt, weil das schon eifrig auf ihr Kommen lauert.
Dann wird dort irgendwas getan,
Sie tut der Sach’ was Gutes an,
Bis sie bald wieder kommt. Die Frage ist:
Wie ihr wohl wisst: Was, wie, warum.
Vielleicht ist die Idee auch dumm.
So ist es nicht, die Ahnung spricht:
Die Mutti fährt da selber nicht!
Im Lupo nur ein Double sitzt.
Man soll’s nur denken! Sehr gewitzt.
Zu welchem Zweck, jedoch, schon wieder
Diese Frage. Das wirft mich nieder.
Was hilft es ihr, wenn alle denken
Sie würde sich nach Keltern lenken.
Was tut sie dann in aller Stillen
Was, was, Herrgott, um Gottes willen?
Heimlich, heimlich, unerkannt,
Was treibt die unsichtbare Hand?
Wir müssen anders, klarer denken,
Um uns die Antwort nun zu schenken.
Es ist die Karin, die was waltet,
Die Mutti wird nur eingeschaltet,
Die Karin hat ein Ding am laufen,
Und will uns hier für dumm verkaufen.
Was tut die Karin insgeheim,
Warum darf das nicht offen sein?
Sie werkelt wohl an einer Sache,
Und je am Sonntag, jede Woche,
Muss Mutti dann den Fortschritt prüfen.
Und wenn der Lupo mal nicht fährt,
Der Schmerz mal an der Hüfte zerrt,
Dann wird die Tour verdreht gemacht,
Das fördert doch noch den Verdacht!
Es ist ihr Werk. Ein Ding, man kann,
Es heben, fahr’n, sodann:
Es fällt nicht auf, wenn dann und wann,
Jemand damit auf Reisen geht,
Ihr merkt es nicht, wenn’s vor euch steht.
Vergesst die ganz normalen Sachen.
Die Frauen werden uns verlachen,
Wenn wir es hier erraten wollen,
Das ist ja grade, was wir sollen
Hin und her uns denken, grübeln,
Das Hirn verrenken, irre geh’n
Nichts von der Fahrerei versteh’n.
Ich will den klaren Blick euch schenken,
Wenn ich euch sage, was es ist:
Es ist, ganz schlicht:
Man weiß es nicht.