Zu Papas sechzigstem Geburtstag (1936+60=1996)
Es ist soweit, man glaubt es kaum,
Der Jüngste hat nun seinen Flaum
Abgelegt; er steigt auf der Leiter
Eine Lebenssprosse weiter. Drum:
Hoch das Glas mit Juli-Punsch,
Gesundheit, das ist unser Wunsch!
Wie kommt es wohl, daß zahlreich sich,
Die Schwarzens und die Siebenstich,
Hetznecker und die Link‘schen Gäste,
Hier versammeln zu dem Feste?
Was ist’s für einer, sechzig nun,
Mit wem denn haben wir’s zu tun?
Ein Griff zurück in die Geschichte!
Am ersten Brückle wächst er auf,
Und lernt: ein jeder Wasserlauf
Hat seine Ufer, hat deren zwei,
Was ein Symbol für’s Leben sein.
Auf einer Seite ist das Glück,
Wir gehen mit, ein kurzes Stück,
Und drüben ist es nicht so schön,
Die Stunden dort nur schwer vergehn.
Am ersten Brückle war sein heute,
Mal hier, und mal auf jeder Seite.
Wir ahnen schon die bösen Tage,
Am falschen Ufer- welche Plage,
Als das Kind - mit rechter Hand
Ins Feuer greift! Feuer & Brand,
Karambolagen, Stürze auch,
Kommen noch, nur ein Hauch
Davon sei hier erwähnt: Sturz
Vom Baum - ein Alptraum.
Mehrmals gleich. Motorrad, Schlitten,
Huttenkreuz, rund und kurz,
Gittas Bitten, es reiche nun
War’n auch vergeblich, sie mußte wie
Ihr alle hier, vor der Tür
Steh‘n und seh‘n wie’s brennt –
Und nur mit allen euren Händen
Konntet ihr das Übel wenden.
Hier mach ich Schluss …mit den verdrieß-
lichen Tagen. Schlage schließ-
lich eine neue Seite auf.
Helle Zeiten gab’s zuhauf.
Wollt ihr ein paar Namen hören?
Eine von den hübschen Gören,
Brigitte, Gitta wohl genannt,
War Hermanns Schwester wohl bekannt.
Im selber später auch.
Wir wissen ja, wie er es machte,
Wenn ein Mädchen mich ihm lachte,
Und er wollte es mal küssen.
Er schickt den Karl, dass der hofiert,
Und ihm dabei das Feld sondiert.
Karl bändelt an, die beiden war’n
So ähnlich, daß es dafür reicht.
Wenn’s lohnt, dann geht beim nächsten Tag,
Der Hermann hin, jetzt geht’s ganz leicht.
Vorher, zum Karl, kommt noch die Frag‘:
„Wie weit bisch mir’der denn scho gwä“?
Hat d’Gitta aa den Karl z’erscht gsä?
Andre Namen, helle Tage,
Gab’s noch reichlich, keine Frage,
Mit dem jüng‘ren Bruder Fritz,
Dem Itzeblitz,
Macht er manchen Streich und Witz.
In Ittersbach, Familie Amann,
Wie ein Sohn lebt da der Hermann.
Am Entensee die Susi Schwarz,
Schließt ihn auch fest in ihr Herz,
Auch die Jahre Huttenkreuz,
Sind froh und munter, keinen reut’s.
Beim Moninger geht es ihm stets gut,
Solang das Kreideler die Reise tut,
Die ja zur Hutt‘kreuz-Altblick-Ecke
Eine deutlich kürzere Strecke,
War. Die Altblick hat den festen Platz,
In Hermanns Leben, sie ist sein Schatz,
Zusammen mit der guten Pfalz,
Gott erhalts.
Ihr wisst ja um des Tages Lauf:
Der Abend über den Hegenich weht,
Der Hermann in die Villa geht,
Das Ungetüm in Dunkeln steht,
Das Tor geht auf, Rauch steigt hinauf,
Es riecht, es rollt, es bock und faucht,
Was macht er mit dem Lanz-denn?
Er läßt den Bock nun tanzen!
Wie geht die Geschichte weiter?
Teils ernsthaft, und teils heiter.
Es kommt ein neuer Name!
Man weiß nicht recht, ist’s Herr, ist’s Dame,
Und ob’s ein guter Name ist,
Hat man zehn Jahre nicht gewußt.
Der Name, der Äther trägt den Ton,
„Kadi 1, Kadi 1, wie weit bisch den schon!?“
Oh je, oh je, tag ein, tag aus,
Die Fahrerei. Kein Schlaf. Ein Graus.
Doch da, die Kunden, die ihn brauchten,
und manches Lob, das war auch drin.
Schließlich, ein Team, das war’n sie schon,
Die zwei da mit dem Mikrophon!
Ein kurzes Intermezzo noch,
Am Karlsruher Zirkel füllt das Loch,
Die VBL hilft über die Runden,
Und: nicht „Besucher“, nein, s’sind „Kunden“!
So hat er’s schließlich jetzt erreicht,
Der Arbeits-Alltag von ihm weicht.
Jetzt sind wir alle sehr gespannt,
Was Hermann und seine rechte Hand,
Dier er angeblich fragen geht,
Wenn Brenzliches zur Debatte steht,
Was dieses Team uns fürderhin,
Erleben läßt, wir sind gespannt,
Geht’s mehr in Richtung Urlaubsland,
In Richtung Stöcke sammeln, Steine,
Muss Gitte, um ihn nicht zu suchen,
In der Villa Urlaub buchen?
Wir werden‘s seh’n. Mittlwerweile,
Besteht kein Anlaß mehr zur Eile,
Laßt uns in Ruh das Fest genießen,
Und keinem hier die Freu‘ verdrießen.
Und zwischendurch rufen wir noch:
„Der Jubilar, er lebe hoch!“
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Schon war’s soweit, wir glaubten’s kaum,
Er hat nur wirklich seinen Flaum
Abgelegt; steigt auf der Leiter,
Eine Lebenssprosse weiter. Drum:
Hoch das Glaus mit Juli-Punsch,
Gesundheit, nochmals unser Wunsch!